6. Dezember 2023: Es ist nötig, Hass durch Vergebung und Liebe zu überwinden! Warum? Darum!

6. Dezember 2023: Es ist nötig, Hass durch Vergebung und Liebe zu überwinden! Warum? Darum!

Haß wird durch Gegenhaß gesteigert, durch Liebe dagegen kann er getilgt werden.“

Baruch de Spinoza (1632 – 1677)

Jedoch um dem Hass eines anderen die eigene Liebe entgegenzustellen, bedarf es bedingungsloser Selbstliebe oder bedingungsloser Selbsterkenntnis.

Somit also zu erkennen, dass man auch selbst Wut, Hass, Gier, Neid und jede verabscheute Eigenschaft in sich trägt.

Wir alle haben auch diese Wesensarten in uns und wenn wir uns über etwas aufregen, dann zeigt uns das etwas, über unsere unbewussten Anteile in uns!

  • Wir regen uns über gierige Menschen auf, haben selbst oft jedoch die „Dollarzeichen“ in den Augen, wenn wir auf hohe Renditeversprechen eingehen und reinfallen oder hinter jedem Schnäppchen herjagen.
  • Wir schimpfen auf unzuverlässige Menschen?! Wo versprechen wir uns selbst vieles oder nehmen uns selbst etwas vor und lassen es dann.
  • Wir prangern in unseren Augen verantwortungslose Politiker an und jagen gleichzeitig dem größten Schnäppchen nach der Devise „Geiz ist geil“ nach, ohne daran zu denken, dass irgendwo auf der Welt dafür Menschen für fast nichts das herstellen müssen.
  • Überlegen Sie mal, wann Sie gewaltbereit werden könnten? Wenn irgendwo Ihr Knopf der Ohnmacht oder etwas anderen unbewussten gedrückt wird oder jemand von Ihnen geliebtes, Ihr Kind, oder ein geliebtes Haustier angegriffen wird?!

Wer selbst seine Eltern, Kinder, Partner oder nächste Angehörige durch Gewalt verloren hat, der wird eher bereit sein, sich dafür zu rächen und zu hassen.

„Wer im Herzen keinen Frieden hat, der hat ihn auch nicht außen.“

Johann Geiler von Kaysersberg (1445 – 1510)

Das bedeutet jedoch gleichzeitig, dass Sie zunächst mit sich selbst in vollkommenem Frieden kommen dürfen. Denn nur dann können Sie auch im Außen Frieden erleben.

Sobald Sie irgendetwas aufregt oder ärgert, sind Sie nicht im Frieden.

Doch niemand ist als kriegerischer, kämpferischer, „böser“ Mensch auf die Welt gekommen, sondern wurde erst dazu gemacht. Und jeder Einzelne von uns kann statt zu resignieren oder das „Schlechte“ anzuprangern, etwas dagegen tun!

Was?

Jeder Mensch kommt als „guter“ Mensch auf diese Welt und wird erst „böse“.

Auch furchtbarste, grausamste und unheilbringendste Diktatoren wie Hitler, Stalin usw., haben in ihrer Kindheit schlimmstes erlebt und keinen Rückhalt oder Schutz von Erwachsenen erhalten. Wen es interessiert, dazu mehr in dem Buch „Am Anfang war Erziehung“ von Alice Miller, die sich mit diesem Thema sehr beschäftigt hat.

Ein Mensch wird nicht „böse“ geboren und kommt nicht als sog. schlechter Mensch auf diese Welt. Beim Menschen spielt ein ganz großer unbekannter Faktor mit. Das sind seine Erfahrungen, Überzeugungen, Glaubenssätze über sich selbst.

Jemand, der sich selbst im Kern, als Mensch schon wertschätzt,

  • wird nicht versuchen sich über Geld und Besitz zu profilieren.
  • Er wird nicht versuchen sich selbst durch dieses zu erhöhen, denn er hat keine Angst vor anderen Menschen.
  • Diese wirklich selbstbewussten „erwachsenen“ Mensch werden nicht versuchen mit Gewalt, diktatorischen Gesetzen oder auch nur mit den Mitteln der Diffamierung, des Mobbings, des lächerlich machens, andere in die Knie zu zwingen.

Das machen nur Menschen, die sich unbewusst selbst hassen und eher kleinen gequälten Kindern ähneln.

Die „erwachsenen“ Menschen in Erwachsenengestalt können Ratschläge annehmen, können zugeben, dass sie etwas nicht wissen und auch Gelehrte und Wissenschaftler fragen und akzeptieren, dass sie nicht allmächtig über alles selbst Bescheid wissen müssen.

Ja das ist es, wenn Personen sich selbst nicht achten, sich nicht wertschätzen, sich nicht vollends anerkennen, haben sie Angst auch von anderen nicht geliebt zu werden. „Diese gebrannten inneren Kinder“ in Erwachsenengestalt werden alles im Außen versuchen, dass sie von anderen geschätzt werden und sei es illegal, mit Gewalt, als Diktator oder eben mit Geld und Korruption, mit dem Mittel der Diffamierung.

Diese Angst, oder Ohnmacht, nie wieder schwach zu sein, sich nicht wehren zu können, anderen ausgeliefert zu sein, kommt aus dem Unterbewusstsein. Dort ist es irgendwann als Baby oder Kleinstkind eingelagert worden.

Wenn wir uns um diese Schatten kümmern, dann bekommen wir endlich den Frieden und das liebevolle Miteinander, das wir uns wünschen. Nämlich ein Leben, mit Eigenverantwortung, Vertrauen statt Kontrolle und mit friedlichem Miteinander statt misstrauischem Gegeneinander.

Oft ist es für den eigenen und auch dem allgemeinen Frieden besser, wenn man sich auch mal fügt, vergibt und somit Frieden einkehren lässt. Als Beispiel möchte ich hier eine Beschreibung von meinen Vorfahren zeigen. Mein Urahne Gero von Alsleben zum Beispiel:

beschrieben in manchen alten Adelschroniken.

Hier Ausschnitt aus [Thietmari Chron. III, c. 9,10]

Jener Graf Gero, der sich noch vor wenigen Wochen der Gunst des Herrschers zu erfreuen hatte, wurde von einem gewissen Waldo der Untreue beschuldigt, daraufhin über Geheiß des Erzbischofs Adalbert von Magdeburg und des Grafen Dietrich von der Nordmark zu Sömmeringen, gefangen genommmen, dann den Söhnen des Grafen Liuthar, Siegfried und Liuthar, in Gewahrsam übergebn. Das von dem Kaiser nach Magdeburg einberufene Fürstengericht entschied auf das Gottesurteil des Zweikampfes. Auf einem Elbewerd treten die Gegner zum Kampfe an. Grauses Ringen erhebt sich, zweimal im Nacken verwundet bringt Waldo mit jäher Wut auf den Beklagten ein und streckt ihn mit wuchtigem Schwertschlag zu Boden. Gero muß seine Kampfunfähigkeit bekennen, in diesem Augenblicke stürzt der Sieger, der seiner Rüstung entledigt und gelabt worden war, jählings tot zur Erde. Nun wird Gero vom Gerichte zum Tode verurteilt und am Abend des 11. August über Geheiß des Kaisers von einem Henker schmachvoll enthauptet. Noch am selben Tage waren Herzog Otto von Bayern und Graf Berthold vom Nordgau, gewiß des Kaisers treueste Anhänger, eingetroffen und hielten mit ihrem Tadel darüber, daß ein tapferer, verdienter Mann von hohem Range in solcher Weise des Lebens beraubt worden war, nicht zurück. Sie standen mit ihrem mannhaften Urteile nicht allein. Schwester und Gemahlin bewahrten dem elend Hingeschlachteten treue Liebe, die sie in unermüdlicher Sorge für das Gedeihen seiner Stiftung (das Klosters Alsleben) betätigten, aber auch nicht zur Familie Gehörige, das ganze Volk waren aufs schmerzlichste berürt. Geros Tochter Athela…, mußte das Haupt ihres Vaters von der Magdeburger Kirche durch Widmung reichlichen Gutes zurückkaufen… In Corvey sah Abt Liudolf, als er am Tage des Kampfes die Frühmesse las, das blutige Haupt des Grafen über dem Altare schweben, tief ergriffen hielt er für Gero das Totengebet und kündigte den Brüdern seinen Hingang an. In der Heimat aber verehrte man den Toten wie einen Heiligen, als später Athela an der Seite des Gemahls in Alsleben beigesetzt wurde, fand man seinen Leichnam mit den Gewändern unversehrt vor … [Thietmari Chron. III, c. 9,10].

Das ist mein Vorbild, nicht nach dem hebräischen Rechtssatz „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ zu handeln, sondern mit Liebe und Vergebung zu leben.

Wer vergibt und nicht mehr den Stein der Verdammnis wirft, hat das verstanden und kann so einen Meilenstein zum Frieden sein.

Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Nikolaustag. Dieser Tag erinnert übrigens an den Todestag des Heiligen Nikolaus, der ein barmherziger  Bischof war.

Barmherzigkeit ist ein Synonym für Vergebung, Verzeihung und Nächstenliebe.

Ihre

Brigitte H. Alsleben

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