Ich bin für „den Tag der bedingungslosen Selbstliebe“, statt Frauen-, Mutter-, Valentins- oder Kindertag! Warum? Darum!

Ich bin für „den Tag der bedingungslosen Selbstliebe“, statt Frauen-, Mutter-, Valentins- oder Kindertag! Warum? Darum!

Internationaler Frauentag! Hey super, jetzt bekommen wir  Frauen ein neues Selbstbewusstsein und lassen uns nichts mehr gefallen? Ja? Nein!

Wunderbar nach Muttertag und Valentinstag noch ein Tag für den Konsum und den Handel. Ich kann  es verstehen, nach zwei Jahren Covid- Politik-Idiotie mit Schließungen und meiner Meinung nach einer aktiven Sterbehilfe für den Einzelhandel vorort, muss ja was getan werden.

Wieder wird mit den Mitteln Schuld und Scham gespielt.  Mehr ist es meiner Meinung nach nicht. Man kann Menschen, egal  ob weiblich oder männlich oder beides nicht dazu zwingen andere als ebenbürtig anzuerkennen. Was stimmt, es muss sich etwas ändern!

Wen können wir ändern, wenn wir etwas verwandeln wollen? Andere? Nein! Nur uns selbst!

Es ist einfach zu fordern gleiches Recht für  alle Geschlechter? Da ist das Gewissen beruhigt und man tut was für die Menschen. Jetzt gendern wir auf Teufel*in komm raus und? Was bringt es? NULL außer genervte Leser*innen und Zuhörer*innen. Das ist wohl vorsätzlich. Die Leute sollen bei dem geistigen Müll gar nicht mehr zuhören, denn das wird durch das gendern erreicht. Wir sollen uns schuldig fühlen, statt selbstbewusst zu unserer einerseits angeborenen Ebenbürtigkeit aber auch aufgrund der durch unseren Geburtszeitpunkt festgesetzten Einzigartigkeit zu stehen. Jeder einzelne Mensch*in ist wichtig. Doch dies muss er selbst innerlich glauben und erfahren. Ich schrieb in meinem Buch sinngemäß, eigensinnig zu sein und auf seine eigenen Sinne zu hören.  Dort schreibe ich auch, wieso wir das nicht mehr können.

„Seien Sie eigensinnig und unangepasst!“

Ein Plädoyer für den Eigensinn, den eigenen Willen und somit für ein unangepasstes Verhalten. Auch, wenn die anderen Ihnen vorwerfen, dass Sie dann dickköpfig, verbohrt, egoistisch oder ähnliches sein würden. Das zeigt dann nur mal wieder, wie richtig der Ausspruch von Baruch de Spinoza ist. Der besagt “Das was der Paul über den Peter sagt, sagt mehr über den Paul als über den Peter.“ Sprich, diese Leute wollen willfährige Menschen, die sie für ihre Zwecke ausnutzen können und sind böse, wenn jemand hinter ihre wahre Absicht kommt. Man könnte wirklich manchmal den Verdacht hegen, dass Eigensinn den meisten von uns vorsätzlich, oft schon in der Kindheit, besonders in der Schule ausgetrieben werden sollte, damit aus uns angepasste, also passende Bürger werden. War Ihre Schule denn darauf aus, dass Sie herausfinden,

  • wie Sie Ihre ureigenen, in Ihnen vorhandenen Fähigkeiten und Talente entwickeln?
  • wie Sie sich selbst anerkennen?
  • dass Sie selbst der wichtigste Mensch in Ihrem Leben sind?
  • dass Sie Ihren „Nächsten“ nur dann wirklich bedingungslos wertschätzen können, wenn Sie sich selbst bedingungslos lieben?
  • wie Sie Ihre ureigenen Potenziale zum Wohl aller einbringen?
  • wie Sie, durch bedingungslose Selbstliebe ein Segen für alle anderen sind?

Wenn ich an meine Schulzeit denke, wurde gelernt, dass Wettbewerb herrscht, dass der Lehrer immer Recht hat und alles darf, dass man nicht langsam sein darf, dass man nicht seine eigene Meinung sagen darf und dass keiner etwas für sich behalten darf. Wie ich das letztere meine? Es war in der Grundschule in Hamburg Othmarschen, wir machten damals, Anfang der siebziger Jahre, schon in der zweiten Klasse eine Art Klassenreise, bei der wir jeden Tag abends aber wieder nach Hause kamen. Ich hatte mir also ein paar meiner Lieblingssüßigkeiten eingepackt. Als meine Klassenlehrerin diese später am Ziel in meiner Tasche sah, nahm sie diese und meinte, die müssen in den allgemeinen Pott für alle. Das geht nicht, dass ich die für mich alleine nähme. Ich war geschockt und habe diese Wut bis heute nicht so ganz verdaut. Wir durften ja nicht wütend sein. Wir sollten schließlich das Abgeben, Teilen lernen. Aber so, ohne Erklärung, nur auf Druck. Irgendwie erinnert mich das an heutige Gesetze, bzw. deutsche Regierungen. Ein anderes Beispiel, wenn eine weibliche Mitarbeiterin von Kollegen oder sogar den Führungskräften während Ihres Arbeitstages distanzlos, belästigend behandelt wird,warum wehrt sie sich nicht laut, deutlich und unmissverständlich? Oder bei übergriffigem Verhalten durch Eltern, Schwiegereltern oder durch Verwandte, die sich in Ihr Leben einmischen oder Sie anmaßend behandeln? Hierzu fällt mir ein kleines Beispiel ein, wie ich das auch meine. Ich hasse es, wenn man mir ungefragt einen Fussel von meiner getragenen Kleidung pickt, sprich ich will nicht einfach von jemandem berührt werden, da ich es als Eingriff in meine Intimsphäre empfinde. Meine Tante war gerade dabei, das zu tun, als meine Mutter die Absicht ihrer Schwester bemerkte, sie mit den Worten „Wenn dir dein Leben etwas wert ist, dann lass das lieber“ warnte. Meine Tante war brüskiert, „sie wolle doch nur…“ Ja was eigentlich, was bewegt einen Menschen dazu einen anderen ungefragt anzufassen. Ich habe mich gewehrt und es ist mir einerlei, dass sie mich für etwas „eigen“ hält. Ich bin halt eigensinnig und verlange halt, dass man mir sagt, ich hätte da etwas und ob sie es abzupfen dürfe. Aber zurück, warum widersetzen sich manche erst gar nicht und lassen alles zu? Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes? Ist dieser wichtiger als die/der Geschädigte selbst? Angst unbeliebt zu sein, Verlust der Kinderbeaufsichtigung, Mithilfe, finanziellen Unterstützung usw. durch die Familie? Aber ist es denn kein Verlust, wenn Sie alles willfährig mit sich machen lassen und sich nicht zur Wehr setzen? Doch es ist der Verlust Ihrer Selbstwertschätzung, Ihr eigenes Überhören Ihrer Gefühle, das Sie beklagen dürfen. Sei es Wut, Trauer, Ohnmacht, diese wollen gehört werden und auf Dauer werden sich diese nicht weiter unterdrücken lassen und dann als Krankheitssymptome, Süchte usw. sich zeigen. Wie weit wollen wir gehen, um den anderen unbedingt zu gefallen? Ein Hoch auf Ihr eigensinniges Verhalten, denn Sie hören dann auf ihre eigenen Sinne. Es ist kein Ungehorsam eigensinnig zu sein, sondern es zeigt, dass man sich seines ureigenen Selbst bewusst ist. Bevor man mich missversteht, Eigensinn ist nicht, dem anderen meine eigenen Vorstellungen oder meine Meinung aufzuoktroyieren. Natürlich meine ich auch nicht, dass sich jetzt jeder wie die Axt im Walde aufführen sollte. Ich will damit sogar sagen, dass das Zusammenleben von Menschen Rücksichtnahme und den Grundsatz benötigt, dass die eigene Freiheit des Einen immer nur so weit geht, wie diese einen anderen in dessen Freiheit nicht beeinträchtigt. Wenn wir alle ein wenig eigensinniger werden, würde sich die Gefahr verringern,dass wir uns selbst verlieren und zeigen der Welt, dass wir uns liebevoll wehren und nicht mehr nachgeben und so wäre die Weltherrschaft der Dummheit , die sich aus der irrigen Annahme, der Klügere gibt nach, begründet hat, beseitigt (frei nach Marie von Ebner-Eschenbach)

 

Doch wie können wir das gefühlte aber auch wirkliche Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern zum Beispiel ändern. Hierzu fällt mir ein Zitat von Leo Tolstoi ein, das lautet:

Alle denken nur darüber nach, wie man die Menschheit ändern könnte,

doch niemand denkt daran, sich selbst zu ändern.“

Lassen Sie uns doch etwas vollkommen Neues aufbauen! Denn überholtes, nicht wirkendes Altes kann nicht mehr verändert werden!

Das heißt, es bringt rein Garnichts über Altes zu meckern, zu jammern und dagegen zu kämpfen, sondern die Umstände müssen verändert werden, indem man etwas vollkommen Neues aufbaut.

Vor kurzem las ich bei Dan Millman in seinem Buch „Der Pfad des friedvollen Kriegers“ folgenden Satz: „Das Geheimnis der Veränderung ist, alle Energie nicht auf die Bekämpfung des Alten zu legen, sondern auf den Aufbau des Neuen.“ Wobei der Student Dan Millman auf einen wunderlichen alten Mann mit Namen Socrates stößt, was zum Wendepunkt in Dans Leben wird. Socrates führt ihn auf eine abenteuerliche innere Reise. Dieser hat mit dem Athener Philosophen SOKRATES aus der Antike nichts zu tun, was fälschlicherweise immer wieder publiziert wird.

Also wenn wir wirkliche Ebenbürtigkeit erlangen wollen, dann hilft es nichts, wenn wir das Alte anprangern, sondern müssen etwas Neues aufbauen.

Sprich

  1. eine Gesellschaft, die sich nicht gegeneinander aufhetzen lässt,
  2. eine Gesellschaft, dessen Menschen sich ihrer Ebenbürtigkeit, jedoch mit gleichzeitiger Einzigartigkeit bewusst ist,
  3. eine Gesellschaft, in der jeder Einzelne sich bewusst ist, dass er mit ureigenen Begabungen auf diese Welt gekommen ist, nämlich mit seinen individuellen eigenen Leidenschaften, Fähigkeiten und Talenten, die so, wie sie sind, nur etwa alle 22500 Jahre vorkommen.

Wir wollen eine Ebenbürtigkeit in unserem Land und überall auf der Welt!

Doch “nur vom Verwandelten können Verwandlungen ausgehen.“ wie der Philosoph Søren Kierkegaard (1813 – 1855) schon meinte.

Dann fangen wir am besten damit an, zunächst uns selbst zu verwandeln.

Unter Verwandelten verstehe ich Menschen, die keinen anderen Menschen mehr aufgrund irgendwelcher Eigenschaften anfeinden und niemanden als weniger wert erachten.

Und das erreichen wir nur, indem wir die bedingungslose Liebe zu uns selbst stärken! Denn wir strahlen aus, was wir unbewusst von uns denken.

Wenn wir als Frauen auch nur unbewusst meinen, wir seien weniger wert, dann bekommen wir das auch geliefert in unserer Lebenswirklichkeit. Es ist so ungemein wichtig, dass wir Menschen zu uns stehen und nicht alles als persönlichen Angriff ansehen, sondern vielleicht auch einfach als Hinweis darauf: „Oh da habe ich noch einen wunden Punkt. Danke, denn jetzt ist der, mir bewusst und ich kann daran arbeiten“

Man kann sich noch so oft vorsagen „ich bin gleich!“, „ich bin gleichwertig!“, man strahlt es aber nicht aus, weil man im Unterbewusstsein einen gegenteiligen Glaubenssatz besitzt, der besagt „ich bin weniger wert.“

Wenn Sie sich über bestimmte Eigenschaften, Taten oder Sätze eines anderen beschweren, wie stehen Sie in ihrem Unterbewusstsein dazu?

Ich habe meinem Exfreund zum Beispiel immer vorgeworfen, dass er phlegmatisch ist, unbewusst war ich es selber und habe es mir eigentlich selbst gesagt.

Oder wenn ich meiner Mutter früher den Vorwurf gemacht habe, dass sie zu bemutternd und übergriffig ist, wusste ich, dass ich das auch oft bin. Es ist ein Weg zur Selbstliebe, dass man sich das klar macht, und diese Eigenschaften, Taten oder Sätze, die man anderen vorwirft entweder, bei sich selbst findet, oder aber auch schon als Kind damit konfrontiert worden ist.

Diese Erfahrungen waren damals einfach zu schmerzhaft und somit wurden diese Erlebnisse unterdrückt und wir lenkten uns ab.

Diese Schatten rumoren jedoch weiter in uns und werden durch Knöpfedrücker immer wieder zum Ausdruck gebracht. Und das wiederum nur, weil es von uns bearbeitet und bereinigt werden möchte. Unser Bewusstsein selbst schickt uns immer wieder in diese Situationen, mit „Idioten“, damit wir durch sie, die Schatten in uns erkennen, lösen und endlich entlassen könnten. Diese vermeintlichen Idioten sind, dann doch eigentlich, Wohltäter für uns, für unsere Gesundheit und gerade auch für unser gesamtes Leben. Denn sie zeigen uns, wo unbewusst was im Argen liegt.

Aber zurück zum Weltfrauentag.

Werden denn nur Frauen nicht bedingungslos anerkannt und alle Männer bedingungslos gewürdigt?

Nein Menschen allgemein werden nicht bedingungslos anerkannt,

weil sie sich selbst nicht wirklich bedingungslos lieben.

Meine Mission oder besser ausgedrückt meine Vision ist es: Eine Welt mit sich selbst bedingungslos liebenden Menschen! Denn nur so werden wir auch andere Menschen bedingungslos anerkennen, egal ob Frau, Mann oder divers.

Dazu möchte ich meinen Beitrag mit meinem Wesen und meinem Tun leisten.

Wie heißt es in der Bibel, liebe deinen Nächsten, wie Dich selbst! „Wie“ im Sinne von genauso, nicht mehr, nicht weniger, sondern genauso.

Wenn ich unbewusst mich selbst nicht liebe, werde ich auch mit meinen Mitmenschen und allen Fremden eher hadern. Da dies auch den eigenen Kindern weitergegeben wird und diese nicht ermuntert werden sich selbst anzuerkennen, dreht sich die Spirale immer weiter in eine unerwünschte Richtung wie Ungleichheit, Misstrauen und Kontrollsucht. Mit diesen Menschen kann man das machen, was die Politik in den letzten Jahren unternimmt (Kriege mit Waffen noch verschärfen, Unterwerfung oder Ächtung ganzer Weltteile oder von andersdenkenden Menschen)

Also ist die bedingungslose Selbstliebe ein erster Schritt zur Ebenbürtigkeit aller Menschen, egal ob männlich oder weiblich.

Denn wenn Menschen sich immer früher selbst bedingungslos anerkennen, behandeln sie ihre Kinder schon gleich als etwas Besonderes und können sie dazu ermuntern und unterstützen, ihre vorhandenen Talente und Fähigkeiten zu sehen und zu nutzen.

Die Spirale kehrt in die entgegen gesetzte Richtung um, zu Ebenbürtigkeit, Vertrauen, Frieden, Freude und Glück.

Wir benötigen Selbstliebe-Revolutionen und Aufklärung, dass Narzissmus keine Selbstliebe ist, sondern das Gegenteil ein Selbsthass. Narzissmus ist Angst und Selbsthass!

 Niemand muss anderen oder sich etwas beweisen, weil jeder Mensch, nur weil er auf der Welt ist, schon was wert ist, und nicht erst was wert wird, wenn er das oder das tut, das oder jenes aus der Werbung nutzt, anzieht oder was auch immer. Die Medien arbeiten mit den wohlbekannten Mitteln Scham und Mangelgefühl, um uns klein zu halten, damit wir bloß keine wirkliche Selbstliebe empfinden. Da passt der Frauentag gut ins Konzept um das andere Geschlecht zu beschämen.

Also auf zum Tag der bedingungslosen Selbstliebe!

Bedingungslose Selbstliebe würde bedeuten, dass wir nicht alles mit uns machen lassen, sondern uns unseres eigenen Wertes bewusst sein würden.
Ja, jetzt höre ich schon: „oh Selbstliebe, das ist der Weg zum Untergang, wo hat uns der Narzissmus eines Mannes, denn schon hingebracht?!“
Narzissmus ist keine Liebe, sondern pure Angst, dass man von anderen nicht geliebt wird. Und entsteht aufgrund mangelnder Selbstwertschätzung! Also ein Mangel an Selbstliebe!

Hier somit der erste Schritt zur Selbstliebe: Werden Sie sich Ihres Selbstwertes bewusst. Sie sind jedem einzelnen anderen Menschen auf dieser Welt ebenbürtig. Nicht mehr und nicht weniger.

Schön, dass es Sie gibt
Ihre Brigitte H. Alsleben

PS: Noch ein weiterer Artikel aus meinem Buch, das ist die Fortsetzung zum oben angezeigten Beitrag:

Mit Vorsatz wurde uns Eigensinn aberzogen, um es einfacher mit uns zu haben!

In meinem Beitrag „Seien Sie eigensinnig und unangepasst!“ vom 27.6.2017 sprach ich noch davon, dass man bloß den Verdacht haben könnte, dass uns der Eigensinn vorsätzlich ausgetrieben werden sollte. Jedoch bin ich jetzt, zu der Erkenntnis gelangt, dass wir wirklich mit voller Absicht den Eigensinn abgewöhnt bekommen haben. Eigensinn wird als etwas Negatives angesehen und eigensinnige Menschen sind von Wirtschaft, Religion, Industrie und Politik nicht gewünscht. Eigensinnige kann man nicht manipulieren und „klein halten“. Mit angepassten Leuten kann man alles machen und muss es nicht erklären oder gar dem Volk, dessen Vertreter unsere Politiker ja eigentlich sind, zuhören. Doch unsere Eltern oder Großeltern konnten oder kannten oft gar nichts anderes. Ihnen ist der Eigensinn als „Halsstarrigkeit“ geradezu vorsätzlich oft schon im Säuglingsalter und auch besonders in der Schule ausgetrieben worden, damit aus ihnen angepasste, also passende Bürger werden, die sich nicht gegen Ausbeutung, Bevormundung usw. wehren, weil sie es gar nicht mehr merken. Vor einiger Zeit sah ich auf der Fußgängerzone in Garmisch-Partenkirchen einen Mann mit großen Schritten voran eilen und einen kleinen etwa vier bis fünf Jahre alten Jungen hinter sich am Arm hinterher zerrend. Dieser weinte schon und als er brüllte, blieb der Vater kürzest stehen und riss ihn kurz am Arm mit wütendem Blick hoch, und hetzte weiter mit dem Bündel „Sohn“. Ich sah diese Szene aus einer Entfernung, aus der ich mich leider nicht einmischen konnte. Bedauerlicherweise hat sich niemand, von den zahlreichen Menschen, die direkt um den Vater herum waren, darum gekümmert oder hat beruhigend auf diesen eingewirkt. Waren wohl alle erzogen gemäß dem blöden Spruch „ Ein Klaps /Ohrfeige hat noch niemandem etwas geschadet.“ Ach ja, wissen wir es nicht besser? Vielleicht kann man sich mal hineinversetzen oder sich an die eigene Vergangenheit als Kleinstkind erinnern: eine kleine Persönlichkeit, vollkommen ausgeliefert und machtlos von einer größeren, stärkeren Person, von der es total abhängig ist, wird erniedrigt und darf sich dagegen nicht wehren. Nein, soll im Gegenteil auch noch dankbar dafür sein, dass aus ihm jetzt etwas wird, denn nur wenn sie lernen, dass nicht alles nach ihnen geht, wird etwas aus ihnen? Ja ein Vater, der sein Kind auch wieder „misshandelt“. Denn diesem „brutalen Vater“ könnte zu Gute gehalten werden, dass er es von seinen Eltern her nicht anders kannte und unbewusst das Denken hat „warum soll es meinem Sohn besser gehen als mir?“ Jedoch ist es oft gar nicht die Gewalt sondern auch die Manipulation, die Eltern zum gewünschten Erfolg bringen, ein Kind nach dem eigenen Geschmack zu kreieren. Kennen Sie das ? I.S.v: „Mein Vater brauchte nur die Stimmlage zu ändern oder ein Blick von ihm genügte und ich wusste, jetzt ist es besser ruhig zu sein bzw. das zu tun, was er will.“ Uns ist also, wie noch viel mehr unseren Eltern und Großeltern der Eigensinn als Halsstarrigkeit geradezu vorsätzlich ausgetrieben worden. Ein anderes Beispiel, das zur Zeit durch alle Medien geht, ist die „sexuelle Belästigung“, wenn also eine weibliche Schauspielerin, Angestellte von Kollegen oder den Führungskräften während ihrer Arbeitszeit distanzlos, belästigend und schlimmer behandelt wird. Warum wehrt sich diese nicht sofort laut, deutlich und unmissverständlich? Warum gebieten manche nicht sofort lautstark Einhalt dagegen und lassen alles zu? Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes oder Rolle? Ist dieser oder diese wichtiger als die Geschädigte selbst? Aber ist es denn kein Verlust, wenn Sie alles willfährig mit sich machen lassen und sich nicht wehren? Bitte bedenken Sie unbedingt in diesem Zusammenhang, wer sich in diesem Moment nicht empört und diesem Täter die Grenzen aufzeigt und ihn anzeigt, macht sich indirekt mitschuldig an den Übergriffen, die dieser danach bei anderen Frauen verübt. Da kann das Anklagen Jahre später in einem medienwirksamen Kreis (wie zum Beispiel wie jetzt auf „#Me too“) auch unterlassen werden. Denn dann bringt es nichts mehr. Außerdem überlegen Sie doch mal, warum gerade Sie so einen Menschen in Ihr Leben gezogen haben. Kann es der Verlust Ihrer Selbstwertschätzung sein? Ihr eigenes Überhören Ihrer Gefühle, Ihre Ohnmacht, Wut, Trauer? Die endlich gehört werden wollen und deshalb Ihnen, in bestimmten Situationen, vorgeführt werden? Das aber nur nebenbei. Wie weit wollen wir gehen, um den anderen unbedingt zu gefallen? Und warum wollen wir vorbehaltlos gefallen? Ist es unserer ureigener innerster Herzenswunsch immerwährend gefallen zu wollen? Nein, ich glaube nicht! Ich gehe fest davon aus, dass wir fast alle noch Kinder in Erwachsenengestalt sind, die endlich die vollkommene Anerkennung von den anderen erhalten möchten, da wir eben keine bedingungslose Liebe zu uns selbst leben, also keinen Sinn für unser Eigenes Sein haben. Das ist uns oft erfolgreich aberzogen worden. Die Bücher von Alice Miller , haben mich sehr zum Nachdenken gebracht und ließen mich, für meine Person, mir folgende Frage stellen: „Wäre ich von meinem Eltern immer noch vorbehaltlos geliebt worden, wenn ich oft ungezogen, laut, andere Erwachsene beim Besuch störend, zornig, schlecht in der Schule, eifersüchtig, faul,dreckig, launisch, gierig, fordernd, nichts abgebend wollend vor ihnen gestanden hätte?“ Ich für mich, kann heute klar und deutlich sagen: „JEIN mit einer sehr großen Tendenz zum Ja. Würden Sie sich dann nicht fragen, frei nach dem Buch „das Drama des begabten Kindes“ von Alice Miller (S. 33): „Inwieweit hätten meine Eltern mich dann noch geliebt? Zumal jedes Kind das doch auch ist. Könnte das auch heißen, dass eigentlich nicht ich, das Kind als solches, bedingungslos geliebt wurde, sondern eher das, was ich spielte zu sein? Das achtenswerte, verlässliche, mitfühlende, Verständnis aufbringende, ein unkompliziertes Kind eben, das aber im Grunde gar kein Kind mehr ist? Was ist dann mit meiner mir zustehenden Kindheit geschehen? Bin ich dann nicht um meine Kindheit betrogen worden? Als Erwachsener später kann ich jetzt nicht mehr zurück. Ich kann meine Kindheit nie mehr nachholen. Von Beginn an war ich ein kleiner Erwachsener. Meine Fähigkeiten und Talente wurden sie einfach entwertet?“ Bitte lieben Sie Ihr Kind auch dann, wenn es laut, zornig, schlecht in der Schule, in den Tag hineinlebend, sich mit den Geschwistern streitend, Ihnen furchtbar auf den Geist geht, eifersüchtig, faul, launisch, gierig, fordernd , nichts abgebend wollend vor Ihnen steht und zeigen Sie ihm, das es etwas ganz Besonderes ist und niemandem anderen gefallen muss! Das es einzigartig ist. Entdecken Sie mit Ihrem Sprössling zusammen, seinen Eigensinn und unterstützen Sie Ihr Kind darin, dass es eigensinnig sein darf, solange andere nicht dadurch geschädigt werden. Denn in der Kindheit, die Sie Ihrem Kind gönnen, liegen die Wurzeln für das ganze Leben Ihres Kindes.

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