8. Dezember 2023: Bekommt man seine Kinder zu Weihnachten als ungeliebtes Geschenk? Warum ich das frage? Darum!

8. Dezember 2023: Bekommt man seine Kinder zu Weihnachten als ungeliebtes Geschenk? Warum ich das frage? Darum!

Kinder sind also kein ungeliebtes Geschenk, das zu Weihnachten einfach unter dem Christbaum lag, oder?

Bei dem körperlichen Akt nehmen es die zukünftigen Eltern doch zumindest billigend in Kauf, dass da Nachwuchs als „Nebenprodukt“ herauskommen könnte. Das hört sich hart an? Finden Sie?

Wenn ich manchmal Mütter oder Väter lustlos am Smartphone hängend oder auf das Display starrend sehe, während Tochter oder Sohn traurig im Kinderwagen vor sich hinblicken oder auf dem Spielplatz verloren in der Sandkiste sitzen , frage ich mich wirklich manchmal, warum haben diese das Kind überhaupt bekommen? Es gibt doch Verhütung oder Abstinenz.

Wie muss ein Kind über seinen eigenen Wert denken, wenn es weniger wichtig ist, als ein Smartphone?

Tipp: Wieder das leidige Thema „Mangel an Selbstliebe“ und den haben wir alle jetzt schon auszubaden.

  • Als Unfrieden in der Welt,
  • Gewaltausbrüche auf den Straßen,
  • Schwierigkeiten in der Beziehung oder
  • Mobbing im Internet, in der Schule oder im Unternehmen
  • oder ganz einfach als Selbsthass.

Kinder sind also kein unbestelltes Paket, das einfach so kommt!

Jedoch sind sie auch keine Modelliermasse, aus der wir uns eine Wunschpersönlichkeit herstellen dürfen. Im Sinne von „das Kind soll es mal besser haben und dafür muss es meine Vorstellungen von meinem Glück realisieren. Denn schließlich weiß ich am besten, was für meinen Nachwuchs das Beste ist.“

Ihr Kind oder besser gesagt, unsere Kinder kommen mit einem ureigenen Potenzial auf die Welt, mit eigenen Leidenschaften, Fähigkeiten und Talenten, das so wie es ist, nur etwa alle 22000 Jahre vorkommt. Deshalb liegt die Kreativität von Kindern bevor sie in die Schule kommen, ja auch so hoch und wenn sie diese verlassen, ist sie fast halbiert. Können sie sich noch daran erinnern, was Sie alles gemacht haben, wenn etwas, was Sie unbedingt haben wollten, eigentlich nicht erreichbar war? Kinder kommen auf die wahnwitzigsten Ideen, zumindest vor der Schulzeit.

Nach den Schul- und Lehrjahren wissen sie dann?

Ja was eigentlich?

  • Wie ich mich selbst anerkenne?
  • Dass ich selbst der wichtigste Mensch in meinem Leben bin?
  • Dass ich meine „Nächsten“ nur dann wirklich bedingungslos wertschätzen kann, wenn ich mich selbst bedingungslos liebe?
  • Wie ich meine ureigenen Potenziale zum Wohl aller einbringe?
  • Wie ich durch bedingungslose Selbstliebe ein Segen für alle anderen bin?

Die Wirklichkeit zeigt leider etwas anderes.

  • Wir wissen Zahlen aus der Geschichte, Fakten aus der Biologie, Physik usw.;
  • können Fremdsprachen, deutsche Rechtschreibung und Grammatik, eine Gedichtinterpretation
  • und die Älteren unter uns, ganze Gedichte, die sie auswendig lernen mussten.
  • An der Uni geht es weiter, da schreiben wir in den Klausuren das, was der Prof. lesen möchte oder besser noch in seinem eigenem Buch veröffentlicht hat.
  • Ach ja, wir lernen, dass wir nicht alle gleich sind, dass die anderen wichtiger, besser, wissender sind, zumindest vom eigenem Denken her, „die da Oben…“ , „Oh das ist doch der und der, das ist oho…“, „na ja mein Lehrer, Arbeitgeber, Professor (oder ähnliches) da muss ich…“, „oh meine Mutter (mein Vater) da muss ich…?“

Überlegen Sie jetzt mal, wenn Sie sich an Ihre eigene Schulzeit zurückerinnern, was Sie als Kleinkind oder Jugendlicher bei Ihren Kindern genauso oder anders machen wollten?

Wie wären Sie gern als Kind oder Jugendlicher von Ihren Eltern, Großeltern, Lehrern, Verwandten oder anderen behandelt werden?

Was würden sie Ihren Eltern, Lehrern, Großeltern, Verwandten oder anderen heute gern noch ehrlich mitteilen?

Eltern, bitte, kümmert Euch um Eure Kinder. Verbringt Zeit mit ihnen und zwar richtige Zeit. Wie sagt man so schön, echte Qualitätszeit! Nicht nur vordergründig auf dem Spielplatz, im Garten oder im Park daneben (lustlos) sitzen und telefonieren, whatsappen oder mit anderen Erwachsenen reden.

An was sollen sich Eure Kinder später erinnern, wenn diese zurückdenken, „Ja die Mama bzw. Papa, die/der war immer arbeiten und wenn sie/er zu Hause war, da hat er/sie telefoniert/ gemeckert oder …“

Wäre es nicht toll, diese könnten sagen, „oh weißt du noch, als wir im Schwimmbad waren und du mit uns das und das gemacht hast“ oder „die gemeinsamen Spiele im Garten oder Spielabende, das war klasse“

Ich denke heute mit meinen 60 Jahren noch immer an einen gemeinsamen Tagesausflug mit meinem Vater an die Ostsee als ich etwa 12 Jahre alt war. Meine Mutter war erkältet und wollte Ruhe. Oder auch an gemeinsame Stadtbummel-Ausflüge mit meiner Mutter oder beiden Elternteilen. Gemeinsame Wochenendausflüge mit beiden Elternteilen. Beide waren für mich da und haben sich sei es im Schwimm- oder Freibad, am Strand oder bei Spaziergängen immer liebevollst und interessiert um mich gekümmert. Es hat mir Vertrauen in mich geschenkt. Ich wusste, die sind gern mit mir zusammen, beschäftigen sich mit mir und lieben mich. Auch in meiner Kindheit war das bei meinen Freundinnen nicht auch so. Meine beste Freundin hatte Eltern, die sich sehr um ärmere Kinder gekümmert haben und dabei ihrer eigenen Tochter ungefragt zugemutet haben, dass sie es tolerieren muss, dass sie alles teilen muss.

Ich muss schmunzeln, wenn es im Nachhinein nicht so tragisch bei ihr geendet hätte. Ich war mal wieder neidisch auf sie, weil sie, viele Freiheiten hatte, alles machen durfte und egal wie spät es am Abend war, sie draußen herumspazierte und ich musste 1976 mit 12/13 Jahren spätestens um 19 Uhr zu Hause sein und auch sonst immer vorher Bescheid geben, bei wem ich bin. Ich habe mich also bei ihr „ausgeheult“ und sie erwiderte nur traurig „Deine Eltern kümmern sich wenigstens um Dich.“ Dieses Mädchen übrigens, meine damals bis zu meinem Umzug 1977 nach Bayern beste Freundin und das Nachbarkind, lebt schon lange nicht mehr, sie hat die vermisste Liebe relativ früh versucht bei Partnern und in Drogen zu finden und ist  an diesen zugrunde gegangen. Ich habe sie 1983,  nochmal zufällig getroffen und da wollte sie ihrem Freund helfen von den Drogen loszukommen…

Auch heute möchte ich das Zitat von Janusz Korczak (1878 – 1942):

„Ohne eine heitere und vollwertige Kindheit verkümmert das ganze spätere Leben.“

anführen!

Sehen Sie bitte ihre Kinder nicht als notwendiges Übel, die Sie für den Generationenvertrag bekommen sollten, oder damit Ihr Betrieb einen Nachfolger hat, oder was auch immer Sie als Vorstellungen für das Leben Ihres Kindes haben.

Sehen Sie ihre Kinder als das, was sie sind, kleine Wunder, die Sie und Ihr Partner zusammen selbst erschaffen haben. Sehen Sie sich selbst noch mal als Kind, mit Ecken, Kanten, Einfällen und was Sie wollten, wie Ihre Eltern mit Ihnen umgehen. Sie sind der wichtigste Mensch in Ihrem Leben, geben Sie die bedingungslose Elternliebe an Ihre Kinder weiter. Fangen Sie jetzt an, wenn Sie es nicht schon längst gemacht haben, Ihren Kindern ein Vorbild an Liebe, Freude und Glück zu sein. Seien Sie da, für Ihre Kleinen, aber lassen Sie sie auch los, wenn diese erwachsen werden. Ihre Nachkommen haben ein Recht auf ihr eigenes Leben und ihre eigenen Erfahrungen. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Ihre Brigitte H. Alsleben

 

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