Wo sind sie in diesem Augenblick, in dieser Minute? Nein, das meine ich nicht räumlich, sondern wohin entführen Ihre Gedanken Sie gerade in diesem Moment?

Sehr oft lautet die Antwort “Ich überlege, was ich noch einkaufen muss… ob ich alles für die morgige Weihnachtsfeier habe?” oder wenn in die fernere Zukunft abgedriftet wird “wie soll das nur werden?” oder “und hoffentlich kommt das und das bald” oder “wenn ich den Job nicht bekomme, oh je was dann…” und ähnliches.

Kann es sein, dass Sie viel in der Zukunft sind und so sich die Gegenwart entgehen lassen und sogar Lebensminuten versäumen? Bekommen Sie die Gegenwart zurück oder können Sie diese nochmal leben? Nein! Sie ist vorbei!

Dieser gegenwärtige Moment mit seinen zahlreichen Eindrücken wird ignoriert, denn die Zukunft mit ihren gedachten Erlebnissen übertüncht alles.

Und es gibt meines Wissens nach, keinen Menschen auf der Erde, der sein Leben wiederholen könnte, wie eine Aufnahme bei der Erstellung eines Films.

Wir können nicht sagen,“uii, die Minute oder die Stunde oder den Tag oder eventuell sogar die Jahre meines Lebens wiederhole ich lieber noch mal.“ Geht nicht! Die Zeit ist gelaufen und vorbei!!!!

Ein vorbeifließender Tropfen Wasser in dem Fluss auf dem Beitragsbild, also beispielsweise eine Minute unseres Lebens, kommt nie ein zweites Mal dort wieder entlang. Er ist weg.

Eigentlich ein verschwendeter Augenblick, oder?

Oder man unternimmt zum Beispiel einen kurzen Spaziergang.

Was denkt man dabei:

• „nachher beim Gespräch mit XY muss ich…“
• oder“wie kann ich diesen Absatz schreiben, damit das Thema besser herauskommt”
• oder “oh, wenn ich nach Hause komme, muss ich gleich das und das erledigen”.

Großartig, aber was ist mit dem wundervollen Anblick eines Eichhörnchens, das sich neben dem Weg zeigte? Oder das Geschnatter von den Enten, die an ihrer Futterstelle sich endlich die Mägen vollschlagen wollen, oder das Gezwitscher von einer Schar Spatzen, die schnell zu einen trockenen Platz unter einem Dach unterwegs sind oder das emsige Plätschern eines kleinen Baches oder des Springbrunnens im Park oder, oder, oder.

Diesen Spaziergang macht man doch eigentlich nur für sich, denn man selbst ist in seinem Leben die wichtigste Person, um die, man sich zu kümmern hat. Denn nur dann ist man auch für die anderen eine Wohltat und ein Zugewinn.

Ein anderes Beispiel ist der Urlaub. Da ich in einer Urlaubsregion wohne, bekomme ich das selbst mit. Es wird fotografiert und fast zeitgleich auf Insta und Co gepostet, statt sich diesen Augenblick oder auch Anblick selbst zu gönnen.

Tipp fotografieren, Apparat weglegen, weiter genießen.

Wir erleben dann wirklich Das Glück in dem einzigen wirklichen Moment zu sehen, das sog. “Gerade jetzt”.

Auch eine Vergeudung von Leben ist es, wenn ich ein Wenn- dann-Leben führe, im Sinne von

• “wenn ich das Diplom habe, dann…”,
• ”wenn ich das Auto habe, dann…”,
• “wenn ich die Wohnung habe, dann…”,
• “Wenn ich in dem Ort wohne, dann…”,
• “Wenn ich mit diesem Mann/dieser Frau endlich zusammen bin, dann…”
• oder, “wenn ich endlich ein Kind bekomme, dann…“.

Wer weiß denn schon, was dann wrklich geschieht? Zudem ist es ein Der-Gegenwart-aus-dem Weg-gehen und gleichzeitig eine vollkommen ungewisse Verherrlichung der Zukunft.

Aus meiner eigenen Erfahrung her, weiß ich,

• dass ich als ich an dem gewünschten Ort endlich wohnte, sich nichts änderte (ich hatte mich selbst samt meines unbewusstem Gepäcks ja mitgenommen),
• als ich das Studium absolviert hatte, alles beim Alten blieb,
• oder als ich damals endlich wieder mit meinem damaligen Ex-Mann zusammen war, sich dieselben Querelen wie vor der Trennung ergaben.

Das liegt daran, dass man selbst derselbe Mensch bleibt, nur eben mit dem vermeintlichen Traumpartner, -ort, -wohnung, -job oder was auch immer.

Wenn ich mich innerlich nicht ändere, dann ändert sich trotz geänderten Umständen im Außen rein gar nichts!

Treffen Sie für sich die Wahl jeden Augenblick Ihres Lebens bewusst sinnvoll zu leben, als sei es Ihr letzter Lebens-Moment!

Wer nicht jede einzelne Sekunde seines Lebens genießt, nein sie im Gegenteil unbedingt schnell vergehen lassen möchte, braucht doch eigentlich keine weiteren Stunden des Lebens oder?

Ich höre oder lese so oft „Juhu heute ist Mittwoch, wir haben die Hälfte der Arbeitswoche hinter uns gebracht. Den Rest schaffen wir jetzt auch noch“ . Wollen diese Menschen bestimmte Tage oder bestimmte Zeit einfach hinter sich bringen, sich diese Lebenszeit vertreiben, sprich totschlagen? Da kränkelt doch wirklich etwas in dem eigenen Leben, wenn man so denkt und ist das noch Leben oder nur ein lebendiges Warten auf den Tod?

Das empfinde ich wie Prentice Mulford (1834-1891), der schrieb:

„Versuchen, die Zeit totzuschlagen…, also das Leben totzuschlagen, das ist die schwerste Erkrankung, die es gibt.“

Johann Casper Lavater (1741-1801) brachte mich darauf mit seinem Satz:

„Todähnlich ist das Leben der meisten Menschen;- unser Leben müsse des Namens LEBEN wert sein.“

Und wenn man sieht, wie viele Menschen insgeheim ihr wirklich gewolltes Leben auf das Wochenende, den Urlaub oder auf die Rentenzeit verschieben, frage ich mich, wer weiß denn schon, was bis dahin geschieht?

Würde jemand mit einer unheilvollen Diagnose, der vielleicht nur noch ein paar Monate zu leben hat, würde der das auch so machen? Nein! Bestimmt nicht! Würde derjenige nicht eher sich um jeden Tag freuen. Würde man nicht eher jede Sekunde versuchen sein Wunschleben noch zu erleben und jede Minute des eigenen Lebens auskosten wollen.

Warum leben dann viele von uns nicht mehr voll Freude und Begeisterung jeden einzelnen Tag der Woche, jeden einzelnen Augenblick ?

Wenn Sie ein Leben leben, das Sie nicht leben möchten, wer meinen Sie kann daran etwas ändern? Nur SIE selbst, kein anderer, nur SIE!

Und wenn Sie sich nicht mehr mit dem, was Sie arbeiten, identifizieren können. Sie es als Job machen, um Geld zu verdienen, um überhaupt einen Arbeitsplatz zu haben, um andere stolz zu machen oder ähnliches, können nur Sie allein etwas ändern.

Das heißt nur Sie können entweder etwas anderes anfangen oder Ihr Denken über Ihre Arbeit wechseln. Denn diese Arbeit gibt Ihnen ja erst die Möglichkeit, Ihre Freizeit zu genießen, etwas unternehmen zu können, oder? Und gleichzeitig haben nur SIE allein die Gelegenheit an Ihrem ureigenen Leben etwas zu ändern! Niemand sonst!

Wie innen, so außen. Wenn wir in unserem innersten Bewusstsein Gefühle wie Freude, Liebe, Dankbarkeit und Zufriedenheit haben, wird uns auch das Außen immer wieder damit beschenken!

• Wo zwingen sie sich zu Dingen, die Sie nicht wollen
• wo sperren Sie sich ein,
• wo leben Sie nicht wirklich?

Treffen Sie für sich die Wahl jeden Augenblick Ihres Lebens bewusst und freudig zu leben, als sei es Ihr letzter Lebens-Moment!

Ich für mich habe schon vor langem beschlossen, ein glückliches Leben mit Sinn zu leben und mich jeden Moment daran zu erfreuen.

Der Sinn des Lebens ist schließlich sein Leben mit Sinn zu füllen.

Und dies hat Robert Burns (1759-1796 schottischer Nationalbarde) so ausgedrückt:

Und am besten fragen Sie nicht nach dem Sinn Ihres Leben, sondern geben Sie Ihrem Leben einen Sinn.

Und wie schrieben

„Das Größte und das seriöseste Geschäft des Lebens ist „Glücklich zu leben“

Voltaire (1694-1778)

und

„Das ist der wahre Stein der Weisen: Des Daseins stets sich zu erfreu’n.“

Karl Friedrich Müchler (1763-1857)

In diesem Sinne

wünsche ich Ihnen ein Erkenntnisreiches, sinnvolles, Freude und Glück spendendes Leben.

Danke, dass es Sie gibt!

Ihre

Brigitte H. Alsleben